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1 " Das Denken bringt uns nicht weiter. Das ist ein absolutes Postulat für mich. Wirklichkeit lässt sich mit Vernunft nicht begreifen. Die Welt ist ein Paradoxon. "
― Jostein Gaarder , Der seltene Vogel
2 " Als Kind wurde Jenny beim Gedanken an die Unendlichkeit des Universums oft schwindlig.Ihr Vater hatte ihr erklärt, daß die Welt eine winzige Kugel sei, die ihre Bahn um die Sonne ziehe. Die Sonne war ein Stern. Und hoch oben am Himmel gab es Millionen und Abermillionen solcher Sonnen.Und hinter den Sternen? Wiederum Millionen von neuen Sternen. Und dahinter?Beim Lesen war Jenny dann auf die Tatsache gestoßen, daß es sich hier um ein veraltetes Weltbild handelte. Das Universum war nicht unendlich. Groß war es. Aber nicht unendlich.Und mußte einem bei diesem Gedanken nicht erst recht schwindlig werden? Daß das Universum endlich war, die Wirklichkeit ein rätselhafter Koloß, der sich aus dem absoluten Nichts erhob? "
3 " Vor drei Milliarden Jahren sind in unserem Sonnensystem die ersten Anzeichen von primitivem Leben entstanden. Und in unseren Tagen, während wir dabei sind, uns ein zusammenhängendes Bild von der Entwicklung des Lebens auf der Erde zu machen, erleben wir eine Serie von warnenden Hinweisen auf den Untergang dieses Lebens. Nach drei Milliarden Jahren, in denen es im Dunkeln getappt ist, hat das Leben ein Bewußtsein von seiner eigenen Entwicklung erlangt. Damit hat diese Entwicklung gewissermaßen ihren Zweck erfüllt. Wir sind am Ziel. Und dieses Ziel ist das Bewußtsein der Entwicklung zum Ziel hin.Was also bleibt? Soll das Leben einfach immer weitergehen? Ist das möglich? Ist das nötig? Stehen wir nicht am Ende des Weges? "