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" Mit jedem neuen Tag verliert meine Realität an Wert. Sie ist laut und ohne Ordnung, unvorhersehbar und mühevoll.
Was kann sie denn, die Realität? Hungrig machen, durstig, unzufrieden. Sie verursacht Schmerzen, sie schlägt mit Krankheit um sich, sie gehorcht lächerlichen Gesetzen. Vor allem aber ist sie endlich. Immer führt sie zum Tod.
Was zählt und Kraft hat, sind andere Dinge: Ideen, Leidenschaften, sogar Wahnsinn. Alles, was sich über die Vernunft emporhebt.
Ich entziehe der Realität meine Zustimmung. Ich verweigere ihr meine Mithilfe. Ich verschreibe mich den Verlockungen der Weltenflucht und stürze mich mit ganzem Herzen in die Unendlichkeit des Irrealen. "
― Ursula Poznanski , Erebos (Erebos, #1)
3
" Schaffen. Erhalten. Zerstören.
Für jede dieser Aufgaben haben die Hindus eine eigene Gottheit. Ich bewältige all das alleine.
Ich habe geschaffen, was niemand vor mir geschaffen hat, aber die Welt ist nicht mein Zeuge und wird es niemals sein.
Danach habe ich versucht, das Geschaffene zu erhalten - mit all meiner Kraft, meinem ganzen Willen. Unter Schmerzen, manchmal auch unter Tränen und auf jeden Fall mit beträchtlichen Opfern.
Nun werde ich zerstören. Wer will es mir übel nehmen? Wenn es Gerechtigkeit gibt, wird wenigstens diese Letzte gelingen.
Lieber wäre ich Schöpfer geblieben und hätte mich an meiner Schöpfung erfreut, sie erhalten, sie mit anderen geteilt. Aber auch der Zerstörung lassen sich interessante Aspekte abgewinnen. Ihr Reiz liegt in der Endgültigkeit. "
― Ursula Poznanski , Erebos (Erebos, #1)
12
" With every day that passes my reality becomes less valuable. It’s loud, disordered, unpredictable and arduous. Reality – what can it do? Make you hungry, thirsty, dissatisfied. It causes pain, strikes you down with disease, obeys laughable laws. But above all it is finite. It always leads to death. It is other things that count, that are powerful: ideas, passions, even madness. Everything that elevates itself above reason. I withdraw my consent from reality. I deny it my assistance. I dedicate myself to the temptations of escapism, and throw myself wholeheartedly into the endlessness of unreality. "
― Ursula Poznanski , Erebos (Erebos, #1)
16
" Ar katru jaunu dienu manai realitātei zūd vērtība. Tā ir skaļa un nekārtīga, neparedzama un grūta.
Uz ko ir spējīga realitāte.? Padarīt badīgu, izslāpušu, neapmierinātu. Tā izraisa sāpes, tā cīnās ar slimībām, pakļaujas smieklīgiem likumiem. Taču vissvarīgākais ir tas, ka tā ir iznīcīga Tā vienmēr beidzas ar nāvi.
Nozīmīgas un stipras ir citas lietas: idejas, kaislības, pat neprāts. Viss, kas paceļas pāri saprātam.
Es neatbalstu realitāti. Es tai nepalīdzu. Es ļaujos vilinājumam aizbēgt no pasaules un atdodos nereālās pasaules bezgalībai. "
― Ursula Poznanski , Erebos (Erebos, #1)