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" We see that in the organic world, to the same degree that reflection gets darker and weaker, grace grows ever more radiant and dominant. But just as two lines intersect on one side of a point, and after passing through infinity, suddenly come together again on the other side; or the image in a concave mirror suddenly reappears before us after drawing away into the infinite distance, so too, does grace return once perception, as it were, has traversed the infinite--such that it simultaneously appears the purest in human bodily structures that are either devoid of consciousness or which possess an infinite consciousness, such as in the jointed manikin or the god. "
― Heinrich von Kleist , Selected Prose
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" Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen, als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in der allerersten Instanz ein; und so wie die erhabensten Sätze am Leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen): so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierirte genießt sich mit Mühe. (…) Wer also Schiller und Göthe lobt, der giebt mir dadurch noch gar nicht, wie er glaubt, den Beweis eines vorzüglichen und außerordentlichen Schönheitssinnes; wer aber mit Gellert und Kronegck hie und da zufrieden ist, der läßt mich, wenn er nur sonst in einer Rede Recht hat, vermuthen, daß er Verstand und Empfindungen, und zwar beide in einem seltenen Grade besitzt. "
― Heinrich von Kleist
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" In M…, einer bedeutenden Stadt im oberen Italien, ließ die verwitwete Marquise von O…, eine Dame von vortrefflichem Ruf, und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern, durch die Zeitungen bekannt machen: daß sie, ohne ihr Wissen, in andre Umstände gekommen sei, daß der Vater zu dem Kinde, das sie gebären würde, sich melden solle; und daß sie, aus Familienrücksichten, entschlossen wäre, ihn zu heiraten. "
― Heinrich von Kleist , The Marquise of O— and Other Stories